Corona-Risikogruppen

Vor einer Woche wurde von den Regierungsparteien ein Gesetz geschlossen, wonach Beschäftigte aus Risikogruppen vorerst bis Ende April im Homeoffice arbeiten dürfen oder sich überhaupt freistellen lassen können.

Problematisch ist die dezidierte Ausnahme von Menschen, die in „kritischer Infrastruktur“ arbeiten. Das sind auch der Gesundheits- und Sozialbereich. Für diesen Bereich hat der Gesundheits- und Sozialminister Anschober am Dienstag im ORF-Report eine „vernünftige“ Lösung in Aussicht gestellt. Auf diese warten wir noch.

Die AK und die Gewerkschaft schreibt auf ihrer Homepage: jobundcorona.at dazu:

„Auch wenn Sie in der kritischen Infrastruktur arbeiten, wie im Gesundheitsbereich, in der Lebensmittel- oder Energieversorgung, etc. sollten Sie von Ihrem behandelnden Arzt ein Attest einholen.

Ihr behandelnder Arzt ist im Rahmen seiner Untersuchung dazu verpflichtet, medizinische Tatsachen festzuhalten. Unabhängig davon, in welcher Branche Sie beschäftigt sind, hat Sie Ihr Arzt auf gesundheitliche Risiken und Gefahren hinzuweisen und diese auch entsprechend zu attestieren.

Ihr Arbeitgeber muss Ihr Risiko einer Ansteckung in weiterer Folge auf ein absolutes Minimum reduzieren. Kann er das nicht, darf er Sie aus schon Gründen des Arbeitnehmerschutzes vorübergehend nicht beschäftigen.

Das bedeutet: auch als ArbeitnehmerIn in der „kritischen Infrastruktur“ haben Sie einen Anspruch auf besondere Vorkehrungen seitens des Arbeitgebers, sei es durch die Ermöglichung von Homeoffice oder eine sichere Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes. Ist dies nicht möglich und ist Ihre Gefährdung im Betrieb besonders hoch (siehe medizinisches Attest), muss Ihr Arbeitgeber auch Sie in letzter Konsequenz von der Arbeit freistellen.

Sie behalten weiterhin Ihren Anspruch auf Ihren Lohn/Ihr Gehalt. In diesem Fall bekommt Ihr Arbeitgeber jedoch keinen entsprechenden Kostenersatz seitens des Bundes. Das ist grundsätzlich der wesentliche Unterschied zu Beschäftigten, die nicht in der sogenannten „versorgungskritischen Infrastruktur“ arbeiten.“

Ich hoffe für die betroffenen Kolleg_innen sehr, dass die versprochene „vernünftige“ Lösung von Anschober bald umgesetzt ist.