Verhandlung Zulage/Prämie

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

es gibt die ersten bestätigten Infektionsfälle in einer Wohngemeinschaft. Betreuerinnen und Betreuer stehen trotzdem selbstverständlich im Einsatz und riskieren, trotz Schutzausrüstung, damit selbst infiziert zu werden. Die Arbeitszeiten werden dadurch sehr ausgeweitet, die psychischen und physischen Belastungen steigen enorm.

Aus diesem Grund bin ich an die Geschäftsführerin Frau Gottschall herangetreten, um neben der Wertschätzung auch eine finanzielle Anerkennung, in Form einer Zulage oder zusätzlichen Prämie, zu verhandeln. Eine Prämie wäre aufgrund der höheren Steuerfreiheit vorteilhafter. Bei steuerfreien Zulagen liegt ja die Grenze bei € 360,- monatlich, die durch Nacht- Sonn- und Feiertagsdienste und der Erschwerniszulage leicht überschritten werden kann.

Die Signale von Frau Gottschall für eine derartige Prämie oder Zulage sind durchaus positiv. Eine endgültige Entscheidung gibt es jedoch noch nicht. Zudem verhandeln wir auch noch die Höhe.

Ich wünsche allen, aber ganz besonders den Betreuer_innen der WG Grimmgasse, viel Kraft und Durchhaltevermögen. Und bitte meldet euch, wenn ihr Unterstützung braucht oder ihr sonst irgendwelche Anliege habt.

Liebe Grüße Angelika

Corona Risikogruppe

Letzten Freitag wurde ein weiteres Corona-Paket beschlossen. Unter anderem, dass Arbeitnehmer_innen, die der Risikogruppe angehören, entweder Homeoffice zu ermöglichen ist, wenn nicht möglich, diese von der Arbeit freigestellt werden. Es wurden unfassbarerweise aber Arbeitnehmer_innen, die dem systemrelevanten Bereich angehören, ausgenommen. Gerade im systemrelevanten Bereich, wie Soziales, Pflege, Handel,…, sind Arbeitnehmer_innen durch viele Kontakte in der Arbeit höchst gefährdet.

Die Arbeiterkammer und die Gewerkschaften fordert nicht nur die Risiko-Freistellung für alle Arbeitnehmer_innen, sondern auch für Angehörige von Hochrisikopatient_innen.

Der Verfassungsjurist Heinz Mayer sieht diese Ausnahme als verfassungswidrig. Dieser betrachte nicht die Systemrelevanz (kritische Infrastruktur) als vorrangig, sondern den Schutz des menschlichen Lebens. Überhaupt sei es unverhältnismäßig diese Berufsgruppen auszunehmen.

Ich bezeichne es nicht nur als unverhältnismäßig sondern als zynisch. Es kann nicht sein, dass das Leben wegen Systemrelevanz aufs Spiel gesetzt wird.

Sobald ich neues dazu erfahre, informiere ich wieder.

Liebe Grüße Angelika